Ziggurat - Eine Ode an die verlorene Geschichte und die Macht der Erinnerung
“Ziggurat”, der Debütroman des philippinischen Autors Floy Quintos, ist eine faszinierende Reise durch die Geschichte, die Mythologie und die menschliche Psyche. Mit einem Titel, der an die monumentalen Tempelbauten der alten Mesopotamier erinnert, erkundet Quintos tiefgründige Themen wie Verlust, Identität und die unaufhaltsame Macht der Erinnerung.
Die Handlung des Romans spielt in einer fiktiven philippinischen Stadt, deren Bewohner von einem mysteriösen Ereignis verfolgt werden: dem Verschwinden eines ganzen Dorfes vor Jahrzehnten. Eine junge Frau namens Luna, die mit einer tiefgründigen Melancholie kämpft, begibt sich auf eine Suche nach der Wahrheit hinter diesem verschwundenen Dorf. Ihre Reise führt sie zu alten Geschichten, vergessenen Legenden und schließlich zu den Ruinen eines vergessenen Ziggurats – ein uralter Tempel, der als Schlüsselfigur in der Geschichte des Dorfes fungiert.
Quintos’ Schreibstil ist poetisch und bildhaft, er zeichnet detaillierte Porträts seiner Figuren und schafft eine Atmosphäre voller Geheimnisse und Sehnsucht. Die Leser werden in Lunás emotionale Reise hineingezogen und erleben mit ihr die verschiedenen Facetten ihrer Suche – von Verzweiflung und Angst bis hin zu Hoffnung und Erkenntnis.
Ein Kaleidoskop der Stimmen
Der Roman ist nicht linear strukturiert, sondern präsentiert eine Vielzahl von Perspektiven und Erzählsträngen. Neben Luna begegnen wir einer Reihe weiterer Charaktere: dem alten Dorfältesten, der Geschichten über das verschwundene Dorf erzählt, einem Historiker, der versucht, die Wahrheit hinter dem Ereignis zu rekonstruieren, und einem mystischen Schamanen, der mit den Geistern der Vergangenheit kommuniziert.
Diese Vielschichtigkeit der Stimmen verleiht dem Roman eine besondere Tiefe und ermöglicht es Quintos, komplexe Themen aus verschiedenen Blickwinkeln zu beleuchten. Der Leser wird aufgefordert, sich eigene Schlussfolgerungen zu ziehen und die Rätsel des Romans selbst zu entschlüsseln.
Die Macht der Erinnerung
Ein zentrales Thema in “Ziggurat” ist die Kraft der Erinnerung. Luna’s Suche nach dem verschwundenen Dorf ist gleichzeitig eine Reise in ihre eigene Vergangenheit und die Geschichte ihrer Familie. Durch das Entdecken vergangener Ereignisse lernt sie mehr über ihre eigenen Wurzeln und findet Antworten auf Fragen, die sie schon lange beschäftigen.
Der Roman zeigt eindrücklich, wie Erinnerungen uns prägen und unsere Identität formen. Gleichzeitig wirft Quintos auch die Frage auf, inwieweit Erinnerungen zuverlässig sind und ob sie nicht durch Zeit und Emotionen verzerrt werden können.
Ein literarisches Meisterwerk?
“Ziggurat” ist kein leichter Roman. Er fordert den Leser heraus, sich mit komplexen Themen auseinanderzusetzen und selbst nach Antworten zu suchen. Der Schreibstil ist zwar bildhaft und poetisch, aber auch manchmal verschlungen und schwer zugänglich.
Trotz dieser Herausforderungen ist “Ziggurat” ein literarisches Meisterwerk, das die Leser tief beeindruckt. Es ist eine Geschichte über Verlust, Hoffnung und die unaufhaltsame Macht der Erinnerung – eine Geschichte, die lange nach dem Lesen noch im Kopf bleibt.
Eine Zusammenfassung der Produktion:
Merkmal | Beschreibung |
---|---|
Sprache | Englisch |
Genre | Literarische Fiktion |
Autor | Floy Quintos |
Erscheinungsdatum | 2018 |
Seitenzahl | 352 |
Verlag | Ateneo de Manila University Press |
Fazit
“Ziggurat” ist ein Roman, der den Leser auf eine unvergessliche Reise durch die Geschichte und die menschliche Psyche nimmt. Mit seinem komplexen Plot, seinen vielschichtigen Figuren und seinem poetischen Schreibstil ist es ein Werk, das tief beeindruckt und zum Nachdenken anregt.